MI 25.01.2023 | 19:30 UHR | SPEICHERSOLI 5 €
SEERÄUBER UND KRIEGER – DIE WIKINGER AN DER ELBE
Vortrag von Daniel Nösler, Kreisarchäologe des Landkreises Stade
Mit dem Überfall auf das englische Kloster Lindisfarne im Jahr 793 treten erstmals die Wikinger in das Licht der Geschichte. In den folgenden Jahrhunderten ziehen sie in ganz Europa und Byzanz auf Raubzüge, unternehmen gefahrvolle Seefahrten, entdecken Amerika und gründen mächtige Reiche wie die Kiewer Rus. Mit ihren schnellen Schiffen und den erfahrenen Kriegern machten die Wikinger auch die südliche Nordsee und die anliegenden Flüsse unsicher. Ziel waren die Städte, Klöster und Kirchen, die geplündert und verheert wurden. Eine weitere Einnahmequelle waren Lösegeldzahlungen für Geiseln. So wurden Hamburg im Jahr 845 und Stade 994 überfallen. Ebenfalls im Jahr 994 wurde ein großes Wikingerheer in einem Moor bei Bremervörde durch ein sächsisches Aufgebot vernichtend geschlagen. Allerdings spielte auch der Seehandel in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer eine große Rolle. Verhandelt wurden neben großen Mengen Silber insbesondere Pelze und Sklaven, die meist in den arabischen Raum verkauft wurden. In den vergangenen Jahren sind im Landkreis Stade zahlreiche Neufunde zu Tage getreten, die neue Einblicke in die Wikingerzeit geben. Insbesondere der bedeutende Hafenort bei Freiburg zeigt, dass an der Elbe mit den Nordleuten auch Handel getrieben wurde.