Cuxhaven – „Unglaublich, ich hätte nicht gedacht, dass Ihr das so schnell schafft!“ So positiv überrascht und begeistert zeigten sich am Dienstagmittag viele spontane Besucher*innen auf dem Schulhof der Grund- und Oberschule Süderwisch. Unter der Anleitung von Künstler „Kenmo“ alias Lenart Seehausen hatten neun Acht- und Zehntklässler*innen die Wände des Containers für die Spielzeug-Ausleihe und eine angrenzende Tür mit Bildern und Schriftzügen besprüht.
Der zweitägige Graffiti-Workshop wurde vom Jugendmigrationsdienst (JMD) im Quartier des Paritätischen organisiert und finanziert. Bereits vor eineinhalb Wochen waren die JMD-Mitarbeiterinnen Daniela Fontein und Mariana Härtel mit Künstler „Kenmo“ und den Teilnehmer*innen zusammengekommen, um das Projekt zu planen.
Das Ziel: Der Container und die Tür sollten verschönert werden, denn der Schulhof dient nicht nur tagsüber als Pausenort, sondern auch abends als Treffpunkt für Jugendliche. Ideen wurden gesammelt und sogenannte Tags für die Namen der Schüler*innen entwickelt.
Am Montag und Dienstag ging es an die Umsetzung: Jeweils von 8 bis 15 Uhr entstanden erst die Umrisse und später die Feinheiten der Bilder. Der Schriftzug „North Side“ mit Kugelbake am Strand bei Sonnenuntergang ebenso wie ein Seehund, ein Schiff mit dem Schullogo „Kurs ins Leben“, eine „Yolo“ (You only live once)-Katze und die Namens-Tags.
„Es war schon eine Herausforderung zwischen Regen und trockenen Phasen und mit Zeitdruck“, beschreibt Graffiti-Experte „Kenmo“ seine Eindrücke und fügt hinzu, dass Schul-Workshops immer eine Gratwanderung zwischen dem eigenen künstlerischen Anspruch und dem freien Gestalten der Teilnehmenden seien. „Es hat richtig Spaß gemacht“, sind sich Jason Martins (15), Mia Schumann (16), Noemy da Silva Goncalves (18), Alexander Griemsmann (17) und Niclas Fräbel (17) aus der Klasse 10a einig. Kurz vor dem Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit wollten sie einerseits noch einmal intensiv zusammen sein und sich andererseits in der Schule „verewigen“. Das hat funktioniert – am zweiten Workshop-Tag bei doppelter Freude: Am sogenannten Gender-Switch-Day kamen die Girls als Boys verkleidet und umgekehrt zur Schule.