Das Ziel ist gesteckt. Die Teilnahme an einer Teilstrecke des Cux-Marathons am 7. Mai soll es sein, blickt Jens Huff in die Zukunft. Dahin möchte er seine junge Leichtathletikgruppe bringen. Ja, warum denn nicht? Jeden Montag und Donnerstag übt die kleine Horde des ATS Cuxhaven nachmittags in der Rundturnhalle. Knapp eineinhalb Stunden lang. Die Leichtathletik ein weites Feld mit insgesamt 24 Disziplinen, 13 in Laufschuhen. Der technische Rest reicht von D wie Diskuswerfen bis W wie Weitsprung. Dazu kommen noch die Mehrkämpfe.
Nun, so weit sind Greta Schleyer, Irina Majid, Levin Ulrich, Larissa Hachtmann oder Vanessa Matthies noch nicht, die sich an diesem Montag zunächst aufwärmen in der Halle. Wettkämpfe haben bislang keine bestritten. Dabei muss es, siehe oben, nicht bleiben. Allerdings: Vor Urkunden und Medaillen haben die Leichtathletikgötter den Schweiß gesetzt. Und, mindesten ebenso wichtig, den Spaß. Denn Jens Huff, der Übungsleiter mit der Erfahrung einstiger Moderner Fünfkämpfe (und einigem mehr), fordert zwar, achtet aber sehr darauf, nicht zu überfordern. Lachen und Leistung, heißt der Schlüssel. Damit wirbt er auch um neue Mitglieder für seine Gruppe.
Da tollen Levin und Larissa wie junge Hunde durch die Halle, und wenig später stemmt der 16-Jährige Hanteln, während die ein Jahr ältere Larissa, die in einem anderen Leichathletik-Kursus Bernd Lange assistiert, über die auf 1,20 Meter gelegte Querstange floppt. Floppt im positiven Sinn.
Hoffnung auf neue Mitstreiter
Um Ausdauer kann es üblicherweise bei Hallenübungen nicht gehen. Aber Schnellkraft, Dehnen und Beweglichkeit sind machbar unter dem Dach. Und Technikübungen wie Starts aus dem Startblock. Oder Sprints mit einem gut 20 Kilo schweren Gewichtsschlitten, den Jens Huff mit Filzplatten penibel auf den Halleneinsatz vorbereitet hat. Da muss auch die feingliedrige Greta (15) ran, die mit ihrem eleganten Laufstil bestens auf Mittelstrecken oder beim Hochsprung aufgehoben ist. Während Corona hat sie angefangen mit dem Laufen, hat ihr erstes Sportabzeichen gemacht und sich entschieden, dem ATSC beizutreten.
Larissa weiß die Leichtathletik zu schätzen, weil sie „so schön abwechslungsreich“ ist. Laufen ist ihr am liebsten, aber das eigene Rennrad darf es auch sein. Anders als Levin und Larissa, die beiden Wirbelwinde, bilden Greta, Nesthäkchen Estefania (11), Vanessa, die schon seit vier Jahren dabei ist, und Irina eher die stille Fraktion. Bei Irina ist das sicher verständlich. Die Austauschschülerin aus der Nähe von Bordeaux in Frankreich, der man ihre 17 Jahre nicht ansieht, scheint Ausdauer ohne Ende zu haben. Sie läuft seit ihrem zehnten Lebensjahr, räumt sie ein. Einem Verein aber gehört sie bisher nicht an. Das könnte sich ändern.
„Ich liebe die Herausforderung“, posaunt Levin fröhlich durch die Halle. Laufen mag er, Badminton auch. Und Speerwurf würde ihn reizen. Gemach. In der Halle geht das nicht. Aber seine Zeit wird mit der sprießenden Natur draußen kommen. Bis dahin bleibt montags die Halle das Ziel.
Wer mal reinschnuppern und sich ausprobieren möchte: Montags und donnerstags, von 16.30 Uhr bis 18 Uhr, bittet Jens Huff in die Rundturnhalle. Zwischen elf bis 17 Jahre sind seine aktuellen Gruppenmitglieder alt. Der Übungsleiter würde gerne noch ein paar weitere junge Sportler begrüßen. Unverbindlich, versteht sich. Bedingung: Sie sollen Spaß an der Bewegung haben. Da ist es wieder, das Wort: Spaß.