Die Dance Kids I des ATSC sind aus dreierlei Gründen eine Besonderheit im Verein. Unter den 22 aktuell auf der Teilnehmerliste stehenden Kindern ist einerseits ein Junge zu finden, zweitens ein Mädchen mit Down-Syndrom und drittens ein Altersunterschied, der eher ungewöhnlich ist in Jugendgruppen. Denn die Jüngsten sind acht Jahre, die Ältesten dreizehn. Fünf Jahre, das ist in dem Alter schon ein Pfund. Problem? Sabine Lenz-Breuer lächelt: „Die verstehen sich alle prächtig“ – die „alten Hasen“, in diesem Fall wohl eher Häsinnen, und das Jungvolk, das bisher nicht allzu viele Schuljahre auf dem Buckel hat.
Selbst die vier neuesten Mitglieder der Gruppe, Julia, Mia, Lenya und Zoe, können schon Schritt halten. Nicht immer, aber immer öfter. Sie sind an diesem Übungsabend mit Fototermin nicht so sehr an ihren Bewegungen zu erkennen, sondern eher daran, dass sie noch kein Gala-Outfit besitzen. Die Trikots, die die Gruppe bei ihren Auftritten, zuletzt bei der Sport-Gala, trägt.
Bei der Gala war auch Hanna dabei. Manch einem Zuschauenden wird sie aufgefallen sein. Sie bewegt sich etwas anders, ist nicht immer mit den anderen synchron. Aber sie strahlt. Hannah hat das Down-Syndrom. Das unterscheidet sie von den anderen, die Freude an ihrem sportlichen Tun aber nicht. Seit vielen Jahren ist sie dabei. „Unser Sonnenschein“, nennt Sabine sie, „die traut sich immer.“ In der Gruppe ist die Zwölfjährige ein nicht wegzudenkender Bestandteil, weiß die Übungsleiterin, die gleich grundsätzlich wird: „Alle reden von Integration, wir aber tun es. Wir sind doch ein Sportverein. Wir sind für alle da. Soziale Kontakte sind doch wichtig.“
Integriert ist auch Mats (11), der „Hahn im Korb“. So aber fühlt er sich beileibe nicht. Er ist glücklich, dabei zu sein, tanzen zu können – wie Schwester Lenja, die ebenfalls ein Dance Kid ist. „Ich bin schon so lange dabei, ich weiß gar nicht mehr, seit wann“, zuckt er mit seinen schmalen Schultern. Das ist letztlich auch egal.
Mit der Wettkampfgymnastik ist beileibe nicht jeder und jede ausgelastet, weiß „Bine“. Für einige Dance Kids stehen auch noch Badminton oder Volleyball auf dem Sportwochenkalender.
„Das ist einfach eine tolle Truppe“, kann sich die Sportlehrerin für ihre Dance Kids begeistern, „die könnte ich heute anrufen, und sie würden sofort auf der Matte stehen.“ Der Anruf erübrigt sich an diesem Montag. Alle sind schon da. Mittwochs sieht das nicht anders aus. Nur am Freitag zieht „Bine“ die Älteren raus und trainiert mit denen.