Dienstag, den 19. September 2023, 19.30 Uhr, Kranichhaus
Dr. Horst Rößler (Bremen):
“Den eersten sien Dot, den tweeten sien Not …”. Moorkolonisation im Elbe-Weser-Dreieck (1750–1880)
Die staatlich organisierte und dirigierte Urbarmachung und Besiedlung großer Moorgebiete im Elbe-Weser-Raum war ein Generationen übergreifender und mühseliger Prozess, der die Region nachhaltig veränderte. Im Verlauf eines Jahrhunderts wurden mehrere Tausend Bauernstellen geschaffen und über 70 neue Dörfer gegründet. Dabei erfasste die Moorkolonisation vor allem Gebiete der alten Ämter Lilienthal und Osterholz, Ottersberg und Bremervörde.
Welche Ideen standen hinter der Kurhannoverschen Moorkolonisation, in welchen Phasen vollzog sie sich und welche Rolle spielte dabei der Moorkommissar Jürgen Christian Findorff? Wie stellte sich die Siedlungsstruktur der neu gegründeten Dörfer dar und welche Bedeutung hatten Landwirtschaft einerseits und Torfabbau sowie Torfhandel andererseits? Aus welchen Gegenden und gesellschaftlichen Schichten stammten die Kolonisten? Wie war die Lage der Mooranbauern in den staatlichen Moorkolonien und wie in den ‘wilden’ Ansiedlungen? Diese Fragen stehen im Zentrum des reich bebilderten Vortrags von Dr. Horst Rößler.
Der Historiker Dr. Horst Rößler studierte in Marburg/Lahn und Leicester (UK) Er war viele Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsprojekten zur historischen Arbeits- und Amerikawanderung an den Universitäten Bremen und Oldenburg sowie des Fördervereins Deutsches Auswanderermuseum, Bremerhaven.