Zu dieser Thematik lud die Hospizgruppe Land Hadeln e.V. am Dienstag, den 11.04.2023, zu einer Fortbildung ein. Es war eine Veranstaltung von großem Interesse.
Immerhin leben in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Zwar ist es ein Syndrom, an der die meisten Menschen erst im höheren Alter erkranken, jedoch bestätigen auch Ausnahmen hier die Regel. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Demenz, die wohl bekannteste ist, die Alzheimer-Krankheit. Bis heute gilt die Demenz als nicht heilbar.
Als Dozenten waren vertreten Ben Bethge und seine Kollegin Ann-Christin Lischer vom Paritätischem Wohlfahrtsverband Cuxhaven. Sie beide sind u.a. auch für die Initiative „Demenz-Partner“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. mit dem Ziel aktiv, die Aufmerksamkeit und Sensibilität für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu erhöhen. Dazu werden in ganz Deutschland kostenfreie Veranstaltungen angeboten, die über das Krankheitsbild aufklären und dazu beitragen Vorurteile abzubauen.
Zu den Gästen der Fortbildungsveranstaltung zählten sowohl ein großer Kreis an ehrenamtlichen Begleiter/innen der Hospizgruppe Land Hadeln, als auch viele Vertreter des Netzwerks, mit dem die Hospizgruppe verbunden ist. So haben auch Mitarbeitende von Pflegediensten, Pflegeheimen und Krankenhäusern an dieser Veranstaltung teilgenommen. Zum Netzwerk zählen weiter auch Hausärzte, Seelsorger und der Palliativ-Stützpunkt. Am Ende waren es etwa 40 Gäste, die nicht nur interessiert zuhörten, sondern immer wieder, auch während des Vortrages beider Referenten, viele Fragen stellten, die allesamt umfänglich und kompetent beantwortet wurden.
In lockerer Form und an praktischen Beispielen orientiert, verstanden es die beiden Dozierenden, verständlich und respektvoll das schwierige Thema begreiflich zu machen. Es wurde vermittelt, was Demenz ist, welche Einschränkungen mit dem Leiden einhergehen und Wege aufgezeigt, wie man Menschen mit Demenz und deren Angehörige unterstützen kann.
Zweifelsfrei ein Wissen, von dem nicht nur Menschen im entsprechenden beruflichen Umfeld profitieren. Gemäß neuesten Statistiken, so führte Ben Bethke aus, wird in Zukunft jede dritte Person über 75 Jahre, von Demenz betroffen sein. Da macht es für jeden Einzelnen von uns Sinn, sich für Angehörige, Freunde, Nachbarn und andere Personenkreise zu informieren, um dann im Ernstfall mit dem Rüstzeug zu einem richtigen und respektvollen Umgang ausgestattet zu sein.
Es können oft schon Kleinigkeiten sein, um das Leben von Demenz erkrankten Menschen ein wenig angenehmer zu gestalten. Hier sei als Beispiel das kurze Gespräch mit dem Nachbarn, das Anbieten der Hilfeleistung z.B. beim Einkaufen oder auch das Angebot eines schlichten Spazierganges genannt. Auch kleine Maßnahmen tragen dazu bei, der Vereinsamung dieser Menschen entgegenzuwirken.
Für die ehrenamtlichen Hospiz-Begleiterinnenund -Begleiter stellen die Informationen der Schulung ein sehr wichtiges Gut dar, das ihnen ermöglicht in der Begleitung an Demenz leidenden Sterbenden und ihren Angehörigen einen empathischen Umgang zu finden.
Hospizgruppe Land Hadeln e.V.
Michael Groß