Seit 1897 grüßt der Leuchtturm „Dicke Berta“ vom Altenbrucher Elbdeich. Bis März 1983 hat er dort seinen Dienst als aktives Leuchtfeuer verrichtet. Danach kamen unsichere Zeiten, es drohte der Abriss. Doch mittlerweile blickt die Dicke Berta auf mehr als 40 Jahre eines zweiten Lebens zurück – vor allem dank des Engagements des im November 1983 gegründeten Fördervereins Leuchtturm „Dicke Berta“, der in diesen Tagen sein 40-jähriges Bestehen feiert. Gemeinsam mit vielen Mitstreitern in Altenbruch haben die Mitglieder des Vereins darum gekämpft, dass der Turm erhalten blieb. Sie haben ihn gerettet, haben ihn in Eigenarbeit und dank vieler Spenden denkmalgerecht renoviert – und kümmern sich jetzt Jahr für Jahr darum, dass er vielen Menschen Freude macht.
Hauptperson im Förderverein war, ist und bleibt der Turm, maritimes Denkmal und Sehnsuchtsort zugleich. Wenn sie denn ihre Geschichte selbst erzählen könnte, würde die Dicke Berta vielleicht so anfangen: „Es war schon traurig, wie ich im März 1983 da auf dem Elbdeich stand. Das Licht war erloschen, kein Leuchtturmwärter kam zum Dienst und kümmerte sich um mich, ich rostete vor mich hin. Der technische Fortschritt hatte mich als Leuchtfeuer überflüssig gemacht.“ Aber dann nahm das Schicksal der Dicken Berta eine positive Wende. Sie erzählt weiter: „Ich hatte vorher gar nicht gewusst, wie sehr ich den Menschen in Altenbruch ans Herz gewachsen war. Sie organisierten sich schon im Mai 1983, sie mobilisierten den Widerstand gegen den Abriss, sprachen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt, der Stadt Cuxhaven und dem Deichverband. Und dann passierte was Wunderbares, denn das Land Niedersachsen stellte mich ab dem 18. August 1983 als technisches Baudenkmal unter Denkmalschutz.“ So war der Turm zunächst einmal geschützt – und irgendwann zogen alle Beteiligten an einem Strang.
Die Dicke Berta gehört heute zu den maritimen Attraktionen Cuxhavens. Besucher können ihr Innenleben besichtigen und den Blick auf die Elbe genießen. Das Standesamt Cuxhaven nutzt den Lampenraum als Trauzimmer. „Die Aktiven im Förderverein kümmern sich super um mich und sind total nette Gastgeber“, sagt die Dicke Berta. Sie muss es ja wissen. Ab November bis zum Frühjahr ist sie jetzt aber erst einmal im Winterschlaf, sozusagen. Ostersamstag startet sie in ihre nächste Saison.